Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V.
begründet 1700 als Brandenburgische Sozietät der Wissenschaften
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1. Dezember 2025

Call for Papers für Beiträge zu einer kooperativen Veröffentlichung

Gerda Hassler Mitteilungen, Publikationen, Wissenschaftsgeschichte Hagengruber.R, Hecht.H, Prätor.K

Ihre Zeit war noch nicht gekommen

„Vorläufer“ in Philosophie und Wissenschaft

Ein Call for Papers von Hartmut Hecht (MLS, DG-Phil), Klaus Prätor (DG-Phil) und Ruth Hagengruber (MLS, DG-Phil), in einer Kooperation der Arbeitsgruppe „Frauen in der Geschichte der Philosophie“ der Deutschen Gesellschaft für Philosophie und der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.

Das Projekt soll in eine Buchveröffentlichung münden. Auf dem Weg dahin ist Mitte 2026 eine Tagung geplant. Die Ausschreibung ist für alle Interessenten offen und nicht auf Mitglieder der beiden Verbände beschränkt.

Die Geschichte der Philosophie und der Wissenschaften ist durch eine auffällige Asymmetrie gekennzeichnet, die darin besteht, dass sobald eine Theorie sich durchgesetzt hat, Vorläufer identifiziert werden, die oft die Bedingungen für eine Kopernikanische Wende in der Hand hatten und denen dennoch der entscheidende Schritt nicht gelungen ist. Umgekehrt gibt es eine solche Möglichkeit eher selten, und die Geschichte ist voll von Gelehrtenstreitigkeiten und Grundlagendebatten, die noch keinesfalls erkennen lassen, worin das zukünftige Resultat bestehen wird.

Man denke etwa daran – um ein Beispiel aus der Wissenschaftsgeschichte zu geben –, dass Hendrik Antoon Lorentz jene Transformationsgleichungen angegeben hatte, die bei Einstein zur Formulierung der Speziellen Relativitätstheorie Anlass gaben und im Anschluss daran zu heftigsten Auseinandersetzungen führten. Auch Kants Kritik der reinen Vernunft war bei ihrem Erscheinen keinesfalls unumstritten, wie die Kontroverse mit Johann August Eberhard zeigt, und um noch ein eher aktuelles Beispiel zu nennen: In seinem Buch über die Philosophie des Geldes hat Georg Simmel bereits von der Entmaterialisierung des Geldes gesprochen, also von einer Tendenz, die heute allgegenwärtig ist, von ihm aber eher als problematisch angesehen wurde. Der „Lingustic Turn“ der Philosophie, der sich, verbunden mit Namen wie Wittgenstein, Carnap, Ryle und Austin, über die Analytische Philosophie durchgesetzt hat, wurde in seinen wesentlichen Bestimmungsstücken bereits von Fritz Mauthner ausformuliert und von Vorläufern wie Hamann, Jacobi, Gruppe und May Müller zumindest schon angedacht.

Wir möchten mit unserem Projekt dazu einladen, Beispiele für dieses Paradigma zu benennen, zu beschreiben und wo möglich die Gründe für solche Disproportionen zu analysieren sowie in diesem Zusammenhang der Frage nachzugehen, ob sich derartige Knotenpunkte der Philosophie und der Grundlagen der Wissenschaften möglicherweise bewusst – zumindest ein Stück weit – gestalten lassen. Dafür bieten sich Fallstudien an, die das Determinationsgefüge der Diskursentwicklung auf Begriffe bringen können und Strukturformen erkennen lassen, die den Vergleich mit der Entwicklung in unterschiedlichen Disziplinen oder Theorien möglich machen. Zu Überlegungen dieser Art möchten wir mit unserer Ausschreibung auffordern.

Ein ausführlicher Text der Ausschreibung findet sich HIER.

Link zum Call for papers auf der Seite der DGPhil.

Wir bitten Interessenten um ein Abstract von 500-1000 Wörtern (ca. 2 Seiten) bis 28.2.2026 an esox_21@gmx.de.

Gundremmingen_Nuclear_Power_Plant
1. Dezember 2025

Arbeitskreis ‚Energie – Mensch – Zivilisation‘ zur Kernenergie

Hans-Christoph Hobohm Energie, Mensch und Zivilisation Jeremias.E-P, Mertzsch.N

Zusammenfassung einer Arbeitskreis-internen Fachdiskussion des AK EMZ zum Thema „Kernenergie reloaded?“ am 23.09.2025

Die Debatte um die Kernenergie in Deutschland ist seit dem Atomausstieg 2011 nach Fukushima und der endgültigen Abschaltung der letzten Kernkraftwerke 2022 in Deutschland geprägt von gesellschaftlicher Ablehnung und politischer Polarisierung. Mit der Energiekrise und Fragen der Versorgungssicherheit hat das Thema jedoch wieder an Dynamik gewonnen: Befürworter, insbesondere aus den populistischen Lagern, verweisen auf eine Reaktivierung stillgelegter, deutscher Kernkraftwerke, auf neue Reaktorkonzepte und die CO₂-arme Stromproduktion, während Kritiker auf ungelöste Endlagerfragen, hohe Kosten und unkalkulierbare Sicherheitsrisiken hinweisen. Im Klimaschutz wird Kernenergie als mögliche Ergänzung zu volatilen Erneuerbaren diskutiert, es bleibt aber umstritten, ob sie einen realistischen Beitrag zu den deutschen Klimazielen leisten kann. Technologisch rücken Small Modular Reactors, Reaktoren der Generation IV sowie internationale Projekte wie der Dual-Fluid-Reaktor in den Fokus, doch ihre industrielle Reife liegt noch in der Zukunft. Die politischen Parteien zeigen ein gespaltenes Bild: CDU/CSU, FDP und BSW vertreten neutrale bis offene Positionen, die AfD ist klar pro Kernenergie, während SPD, Grüne und Linke dagegenhalten. Parallel dazu zeigen Umfragen eine leichte Zunahme der Zustimmung, insbesondere bei den älteren Altersgruppen, ohne jedoch eine gesellschaftliche Mehrheit zu erreichen. Im Bereich der Kernfusion, mit Großprojekten wie ITER und Wendelstein 7-X sowie privaten Initiativen, wird ein Durchbruch frühestens in 20 bis 25 Jahren erwartet. Die Kernfrage lautet, ob Deutschland in Forschung und Ausbildung investieren sollte, um international anschlussfähig zu bleiben, oder ob das Feld anderen, populistischen Akteuren überlassen wird. Vielleicht ist es aber die vernünftigere Alternative, Forschung, Entwicklung und Ausbildung in Deutschland vollständig auf die Einkommensenergien, umgangssprachlich Erneuerbare Energien, auszurichten?

Der Arbeitskreis Energie, Mensch und Zivilisation hat sich am 23.09.2025 mit dieser Problematik auf der Grundlage eines Kurzvortrages von Dr. Jeremias und Dr. Mertzsch auseinandergesetzt und eine sachliche, von wissenschaftlichen Grundlagen geleitete Diskussion geführt. In den nachfolgenden Grundsätzen waren sich die Teilnehmer als Fazit der Veranstaltung einig:

  • Die Leibniz Sozietät sollte den aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um das Thema nicht ausweichen und sich mit wissenschaftlich fundierten Argumenten am Meinungsbildungsprozess beteiligen.
  • Die Energiegewinnung durch Nutzung der Kernspaltung wird von den Mitgliedern des Arbeitskreises nicht als Alternative zur Gewinnung von Energie auf klimafreundlichem Weg gesehen. Der eingeschlagene Weg der umfassenden Nutzung von Einkommensenergien, wird uneingeschränkt unterstützt. Eine Rückkehr in das Atomzeitalter kommt für den Klimaschutz zu spät und gefährdet die Chance für eine Neuausrichtung der deutschen Wirtschaft auf moderne, klimafreundliche Technologien massiv. Außerdem ist es der einzige Weg, um Deutschland dauerhaft von teuren Energieimporten unabhängig zu machen.
  • Gegen eine weitere Nutzung der Kernspaltung sprechen die ungenügende Verantwortung der Menschheit für diese potenziell gefährliche Technologie, auch weil die Endlagerung langlebiger, radioaktiver Abfälle bis heute und in absehbarer Zeit nicht ausreichend gelöst ist. Hinzu kommt die Nähe dieser Industrie zu der Problematik Kernwaffen, in zunehmend politisch unsicheren Zeiten.
  • Die Nutzung der Kernfusion kann in weiter Zukunft ggf. ein Lösungsansatz für die Deckung des Energiebedarfs der Menschheit sein. Dazu muss die Forschung auf diesem Gebiet aber zunächst erfolgreich sein und der Beweis der Praxistauglichkeit ohne die für die Kernspaltung genannten Risiken erbracht werden.
  • Es wird empfohlen, einen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Dialog anzuregen, worauf Forschung, Entwicklung und Ausbildung in Deutschland zu konzentrieren ist: Eher auf das Gebiet der friedlichen Nutzung der Kernenergie oder auf das Gebiet der Einkommensenergien oder auf beides parallel? Die Beantwortung dieser Fragestellung ist vor allem vor dem Hintergrund der deutschen Wettbewerbsfähigkeit und der Gewährleistung der nuklearen Sicherheit unseres Landes zu betrachten. Deutschland ist von bestehenden und neuen Kernkraftwerken umgeben, so dass es sinnvoll und notwendig sein kann, den wissenschaftlichen Fortschritt auf dem Gebiet Kernenergie mitbestimmen, vorhandene Kernkraftwerke in Europa und in der Welt sicher zu betreiben und später zurückbauen sowie vorhandene radioaktive Abfälle sicher entsorgen zu können.
26. November 2025

Nekrolog für unser Mitglied Wolfdietrich Hartung (1933–2025)

Hans-Christoph Hobohm Nekrologe Hartung.W

Prof. Dr. Wolfdietrich Hartung, MLS (1933-2025) (Foto: privat)

Die Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. nimmt mit tiefer Trauer Abschied von ihrem Mitglied Prof. Dr. Wolfdietrich Hartung, der am 21. November 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben ist und über viele Jahrzehnte hinweg die deutsche Sprachwissenschaft und unsere Gemeinschaft geprägt hat.

Wolfdietrich Hartung wurde am 25. Februar 1933 geboren. Er kam im Alter von zehn Jahren ins Graue Kloster, das älteste Gymnasium von Berlin, wo er zu den besten Schülern zählte. Obwohl seine Kindheit und Jugend von den Wirren des Krieges geprägt waren, entwickelte er früh ein ausgeprägtes Interesse an Sprache und Literatur. Unmittelbar nach dem Abitur arbeitete er eine kurze Zeit im Verlag „Volk und Wissen“ und erlebte dort aus einer ganz anderen Perspektive, was für die Arbeit an Sprache wichtig ist. Er nahm das Studium der Germanistik und Linguistik an der Humboldt-Universität zu Berlin auf, wo er auch den Sprachwissenschaftler und Volkskundler Wolfgang Steinitz kennenlernte. Bereits während seiner Studienzeit arbeitete er am Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache mit, einem Projekt, das ihn nachhaltig prägte und seine spätere wissenschaftliche Laufbahn beeinflusste. In der Mitarbeit an diesem Wörterbuch, das unter der Leitung von Ruth Klappenbach und Wolfgang Steinitz entstand und auch heute noch als Vorbild einsprachiger Wörterbücher gilt, brachte Wolfdietrich Hartung erstmalig seine hervorragenden Kenntnisse linguistischer Methoden zur Anwendung.

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Sodann-Bibliothek-Flyer
19. November 2025

Kooperationsvertrag mit der Peter-Sodann-Bibliothek eG unterzeichnet

Hans-Christoph Hobohm Aus der Sozietaet, Mitteilungen

In der Generalversammlung der Peter-Sodann-Bibliothek eG in Staucha wurde am 15. November 2025 der Kooperationsvertrag zwischen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin und der Peter- Sodann-Bibliothek eG unterzeichnet.

Unterzeichnung des Kooperationsvertrags (v.l.n.r.: Prof. Dr. Gerda Haßler (Präsidentin der Leibniz-Sozietät), Dipl.-Ing. (FH) Heiko Isopp und Dr.-Ing. Hansi-Christiane Merkel (Vorstand der Peter-Sodann-Bibliothek eG)

Der Gegenstand des Kooperationsvertrags zwischen der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin e.V. und der Peter-Sodann-Bibliothek (PSB) erstreckt sich einerseits auf die wissenschaftliche Nutzung des von der PSB gesammelten Schriftguts aus der Zeit der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR (1945-1990) und andererseits auf die Nutzung des interdisziplinären Potentials der in der LS versammelten Natur-, Technik-, Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen für die Profilierung der gemeinnützigen Arbeit der PSB.

In der PSB werden nicht nur die Erstauflagen der Bücher gesammelt werden, sondern auch Exemplare aller nachfolgenden Auflagen, jeweils mit ihren Schutzumschlägen, was von Relevanz für das Erkennen von wissenssoziologischen, wissenschafts- und literaturgeschichtlichen Zusammenhängen und nicht zuletzt von buchästhetischen Gestaltungspraktiken ist. Der größte Teil des Gesamtbestandes ist nach Verlagen – und innerhalb der Verlage nach Reihen – geordnet, was ermöglicht, den editorischen und den kultur- und verlagspolitischen Wandel zu rekonstruieren und auf diese Weise bislang kaum erforschte Wege zum Verständnis der Literaturlandschaft im Osten Deutschlands zu gehen. Außerdem wird auch „graue Literatur“, d.h. nicht abgabepflichtige Literatur, gesammelt, was für jede Form sozial- und kulturgeschichtlicher Forschung von hoher Relevanz ist. Der Bestand ist frei zugänglich ist, was das Entdecken von Einzeltiteln innerhalb einer Verlagsproduktion sowie das – auch haptische und direkte – Begreifen von Literatur ermöglicht.

17. November 2025

Kapitalismus am Limit? Bericht zum Kolloquium des Arbeitskreises Gesellschaftsanalyse

Hans-Christoph Hobohm Arbeitskreise, Gesellschaftsanalyse und Klassen, Veranstaltungen Brie.M, Dellheim.J, Endreß.M, Gebauer.J, Haßler.G, Joas.H, Komlosy.A, Solty.I, Thomas.M

Dr. Michael Thomas eröffnet die Tagung (Foto Hobohm)

Bericht zum Kolloquium des Arbeitskreises „Gesellschaftsanalyse“ der „Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin

Kapitalismus am Limit? – Transformation im Stau: Suche nach Auswegen!

am 7. November 2025.

In 8 Stunden von der Achsenzeit vor mehr als 2000 Jahren bis zum Utopisieren mit KI heute, von den USA über Europa bis nach China. Altersdurchschnitt deutlich über sechzig Jahre beim Treff in der Jugendherberge: Transformation heißt, Möglichkeitsräume zu erschließen.  

Der Arbeitskreis „Gesellschaftsanalyse“ hat sich in seinen Sitzungen bzw. Leserunden fast zwei Jahre mit Zeitanalysen befasst. Der Grund dafür war naheliegend: Bisherige Überlegungen zu Ansätzen, Konzepten gesellschaftlicher Transformation (siehe die entsprechenden Bände in den Abhandlungen der Sozietät) waren durch einschneidende gesellschaftliche Veränderungen („Zeitenwende“) unter Druck geraten. So offensichtlich erkennbar krisenhafte Prozesse sind, so wenig sind das mögliche Auswege. Die „dumpfe Aktualität“ (Habermas) lässt sich wieder einmal nur schwer auf den Begriff bringen. Das ist aber erforderlich, will man Ansätze, Konzepte prüfen oder neu justieren. Der Arbeitskreis hat eine Vielzahl von Publikationen diskutiert. Schließlich schien die Öffnung der Debatte und die direkte Einbeziehung von Expertinnen und Experten – ein Kolloquium – folgerichtig.

Die große Zahl von Teilnehmenden WEITER

17. November 2025

Prof. Dr.  Wolfgang Hofkirchner (MLS) mit dem Heinz-von-Foerster-Preis geehrt

Hans-Christoph Hobohm Ehrungen, Klassen, Naturwissenschaften und Technikwissenschaften, Personalia Adloff.F, Fuchs.C, Hofkirchner.W, Pfaff.G

Überreichung des Heinz-von-Foerster-Preises durch Hanspeter Loewen an Wolfgang Hofkirchner (Foto: Gerhard Pfaff)

Bericht zur Sitzung der Klasse für Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät am 13. November 2025, durchgeführt gemeinsam mit der Gesellschaft für Kybernetik

Am 13.11.2025 fand die Sitzung der Klasse für Naturwissenschaften und Technikwissenschaften der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin als öffentliche Veranstaltung gemeinsam mit der Gesellschaft für Kybernetik (GfK) im Ratssaal des Historischen Rathauses Berlin-Friedrichshagen statt (parallel Übertragung per Zoom). Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Auszeichnung von Prof. Dr. Wolfgang Hofkirchner mit dem Heinz-von-Foerster-Preis der GfK. WEITER

17. November 2025

Die Leibniz-Sozietät trauert um ihr Mitglied Dietrich Balzer

Hans-Christoph Hobohm Nekrologe Balzer.D, Banse.G, Sieber.K-F

Prof. Dr. Dietrich Balzer, MLS (1941–2025) Foto: LIFIS

Nachruf auf unseren Kollegen Dietrich Balzer

09.11.1941 (Brandenburg) – 11.11.2025 (Berlin)

Am 11. November 2025 verstarb das Mitglied der Leibniz-Sozietät und des Leibniz-Instituts für interdisziplinäre Studien (LIFIS), der Automatisierungstechniker Dietrich Balzer kurz nach Vollendung seines 84. Geburtstages in Berlin. Wir trauern um einen ausgewiesenen Spezialisten auf den Gebieten Prozess-Automatisierung, TRIZ (Theorie des erfinderischen Problemlösens) und KI (Künstliche Intelligenz).

Dietrich Balzer wurde am 09. November 1941 in Brandenburg (Havel) geboren. Er besuchte dort von 1948 bis 1956 die Grundschule und legte das Abitur 1960 in Halle (Saale) ab. Anschließend studierte er am traditionsreichen Leningrader Technologischen Institut (heute: Technologische Universität St. Petersburg). Mit einer Diplomarbeit in der Fachrichtung „Automatisierung technologischer Prozesse“ schloss er 1965 sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Am gleichen Institut verteidigte er 1968 seine Dissertation zum Thema „Steuerung eines Ammoniakreaktors nach dem Temperaturfeld“ und wurde zum Dr.-Ing. promoviert. WEITER

17. November 2025

Bericht über den Vortrag von Prof. Dr. Peer Pasternack im Plenum der Sozietät

Hans-Christoph Hobohm Plenum

Prof. Dr. Peer Pasternack im Plenum der Leibniz-Sozietät (Foto: Haßler)

Am 13. November 2015 hielt Prof. Dr. Peer Pasternak, Direktor des Instituts für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, einen Vortrag zum Thema Wissenschaftsalltag und Politik in der DDR: die Auskünfte der Belletristik. Er ging dabei von der Erkenntnis aus, dass fiktive Literatur die wahren Verhältnisse oft besser abbildet als offizielle Dokumente oder Zeitzeugenberichte. In seinem Buch Von Campus- bis Industrieliteratur. Eine literarische DDR-Wissenschaftsgeschichte (Tectum-Verlag, Baden-Baden 2024, 640 Seiten) behandelt er rund 160 belletristische Bücher, von denen 110 bis 1990 und 50 nach 1990 erschienen sind. Das Buch ist online verfügbar https://www.hof.uni-halle.de/web/dateien/pdf/DDR-Wissenschaftsbelletristik.pdf. WEITER

17. November 2025

Band 166 der Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät jetzt verfügbar

Nina Hager Sitzungsberichte Alisch.O, Börner.A, Greiling.R-O, Haßler.G, Herd.R, Hilgers.Ch, Kolb.J, Lehmann.U, Martin.M, Müller.A, Ölmez.J, Pfaff.G, Rethmann.N, Rother.H, Schippers.A, Schütze.K, Yildirim.M

Publikationen – Sitzungsberichte

Band 166/2025 der Sitzungsberichte der Leibniz-Sozietät ist jetzt verfügbar. Thema:

Das neue europäische Gesetz zu kritischen Rohstoffen
The Critical Raw Materials Act:
Herausforderungen und Maßnahmen

Kolloquium der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften am 20. März 2025

Herausgegeben von Gerhard Pfaff, Reinhard O. Greiling, Christoph Hilgers & Axel Müller

Mit Beiträgen von Olaf Alisch, Andreas Börner, Reinhard O. Greiling, Gerda Haßler, Rainer Herd, Christoph Hilgers, Jochen Kolb, Uwe Lehmann, Mirko Martin, Axel Müller, Jasemin Ölmez, Gerhard Pfaff, Norbert Rethmann, Henrik Rother, Axel Schippers, Karsten Schütze, Melike Yildirim

Inhalt

Inhalt

Inhalt
Gerhard Pfaff, Reinhard O. Greiling, Christoph Hilgers, Axel Müller: Vorwort

Gerda Haßler: Grußwort

Christoph Hilgers, Melike Yildirim, Jasemin Ölmez: Verordnung über kritische Rohstoffe der EU (CRMA) – Chancen und Herausforderungen

Olaf Alisch: Critical Raw Materials Act – Chancen, Umsetzung und Hemmnisse für Deutschland aus Sicht des Verbandes
Bergbau, Geologie und Umwelt e.V.

Uwe Lehmann: Ausgewählte rohstoffgeologische Aspekte der Umsetzung des Critical Raw Materials Act in Sachsen

Andreas Börner, Karsten Schütze, Henrik Rother, Axel Schippers, Mirko Martin: Rohstoffgeologische Erfassung des
Schwermineralpotenzials in Ostseesanden in Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des Projektes SEEsand

Jochen Kolb: Lithiumgewinnung aus Geothermalwässern in Süddeutschland – ein Beitrag zum Critical Raw Materials Act

14. November 2025

Neue Publikation unseres Mitgliedes Stephan Lehnstaedt bei der Bundeszentrale für politische Bildung erschienen

Hans-Christoph Hobohm Mitglieder, Publikationen Lehnstaedt.S

Cover

Lehnstaedt, Stephan: Der vergessene Widerstand. Jüdinnen und Juden im Kampf gegen den Holocaust, Bonn: bpb, 2025, 383 S. (= Schriftenreihe für politische Bildung, Bd. 11284) – ISBN 978-3-7425-1284-0 – 5,– Euro

Jüdinnen und Juden wurden während des Nationalsozialismus Opfer eines präzedenzlosen Menschheitsverbrechens. Jedoch ergaben sie sich, anders als es das vorherrschende Bild lange Zeit nahelegte, keineswegs passiv und ohnmächtig dem Schicksal, dem ihre Verfolger sie ausliefern wollten.
In dem Band werden die vielfältigen Formen jüdischen Widerstands während des Holocaust in ihrem zeitlichen Verlauf und ihrer geografischen Verbreitung nachgezeichnet. Es wird gezeigt, wie der Widerstand auf die zunehmende Verfolgung reagierte und dabei stark von lokalen Bedingungen, politischen Konstellationen und daraus resultierenden Handlungsspielräumen abhing. Besonders die jüdische Jugend – ob zionistisch, sozialistisch oder religiös geprägt – wurde vielfach zum Motor des Widerstands. Dieser äußerte sich in unterschiedlichen Formen: in der Pflege von Kultur und religiösem Leben unter widrigsten Bedingungen, in der heimlichen Dokumentation nationalsozialistischer Verbrechen, als Hilfe bei der Flucht aus Ghettos und Lagern sowie im bewaffneten Aufstand – sei es in Partisaneneinheiten, in Ghettos oder Vernichtungslagern. Dabei werden auch Biografien von Jüdinnen und Juden mitgeteilt, die mit ihren mutigen Aktionen gegen die existenzielle Bedrohung aufbegehrten. Das Massenverbrechen des Holocaust konnten sie nicht aufhalten, aber sie setzten Zeichen des Widerstands und verhalfen vielen Einzelnen zur Flucht und zum Überleben. –

Unser Mitglied Stephan Lehnstadt referierte in einem gut besuchten Plenum am 15. Mai 2025 zu diesem Thema.

https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/572496/der-vergessene-widerstand/

Das Buch erschien ursprünglich am 20. März 2025 im Verlag C.H. Beck.

11. November 2025

Neue Publikation unseres Mitglieds Hartmut Hecht erschienen

Hans-Christoph Hobohm Mitglieder, Publikationen Hecht.H

Hecht, Hartmut: Ad fontes. Die Entstehung der Naturwissenschaften im Blick auf Leibniz. Berlin: Logos, 2025. – 474 S. – 57,- € – ISBN 978-3-8325-5993-9 [Inhaltsverzeichnis]

Die Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte lebt von ihren Quellen. In diesem Buch sind es die naturwissenschaftlichen und technischen Schriften von Gottfried Wilhelm Leibniz, die als Teil des Leibniz-Nachlasses seit 2009 in der Akademie-Ausgabe publiziert werden. Sie sind hier erstmals Gegenstand von Überlegungen zu ihrer systematischen Bedeutung für Leibniz‘ Denken und Handeln, und sie bieten überraschende Einsichten in die Entstehungsgeschichte und die Verlaufsformen der Bildung seines Wissenschaftskonzepts.

Erörtert werden u. a. die Bedeutung der Empirie für Leibniz‘ System sowie die unterschiedlichen Dimensionen, in denen er einen Begriff der Erfahrungswissenschaft entfaltet, der in dem berühmten Diktum theoria cum praxi seinen authentischen Ausdruck findet.

Vor diesem Hintergrund wird die bislang weitgehend unterschätzte Bedeutung Leibniz‘ für die Entstehung der Naturwissenschaften thematisiert. Es wird — bezogen auf die wissenschaftlichen Grundlagendiskussionen der Zeit — das Verhältnis zwischen Newton und Leibniz analysiert und gezeigt, wie beide, Newton und Leibniz, auf komplementäre Weise dem Prozess der Entstehung der Naturwissenschaften im 17./18. Jahrhundert die entscheidenden Impulse gaben.

Hartmut Hecht studierte Physik und Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat u.a. an der Humboldt-Universität und der Universität Greifswald Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie gelehrt. Seine Forschungsschwerpunkte sind seit der Mitte der achtziger Jahre eng mit Leibniz und der Leibniz-Rezeption verbunden. Als Mitarbeiter der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften war er an der Edition der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften als Reihe VIII der Akademie-Ausgabe Gottfried Wilhelm Leibniz: Sämtliche Schriften und Briefe beteiligt.
(Verlagsmittteilung)
11. November 2025

Bericht zum Medizinischen Abend am 24.10.25

Hans-Christoph Hobohm Arbeitskreise, Veranstaltungen Müller.J, Pfaff.G

Historisches Mikroskop
Mikroskop #73 aus der Werkstatt von Carl Pistor, Produktion um 1830 (ältestes Exponat aus der Sammlung von Prof. Helmut Kettenmann) (Foto: Jochen Müller)

Bericht zum Vortrag von Dr. Jochen Müller:

Unsichtbar, sichtbar, durchschaut – 200 Jahre Berliner Mikroskopie

Am 24. Oktober 2025 fand auf Einladung der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin im Schloss Biesdorf eine Abendveranstaltung mit einem Vortrag von Herrn Dr. Jochen Müller zum Thema „Unsichtbar, sichtbar, durchschaut – 200 Jahre Berliner Mikroskopie“ statt. Gemeinsam mit der Leibniz-Sozietät hatten die Berliner Medizinische Gesellschaft e.V., die Campus Berlin-Buch GmbH und das Schloss Biesdorf zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Im Heino-Schmiden-Saal des Schlosses Biesdorf eröffnete die Präsidentin der Leibniz-Sozietät Gerda Haßler die Veranstaltung, begrüßte die Anwesenden und stellte den Referenten des Abends vor. Seit 2020 finden zweimal pro Jahr Veranstaltungen der Leibniz-Sozietät mit ihren Partnern zu medizinischen Themen im Schloss Biesdorf statt. Der zuvor letzte Vortrag der Reihe war von Frau Prof. Dr. Sabine Schleiermacher am 23. Mai 2025 zum Thema „Transformation des DDR-Gesundheitswesens: Historische Voraussetzungen, Akteure und Interessen“ gehalten worden (Bericht auf der Webseite der Leibniz-Sozietät, 1.6.2025). WEITER

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Plenum: Veranstaltung zum 100. Geburtstag von Hermann Klenner

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